Tanzsport in Angern
Tanzsportabteilung des ADAC Verkehrsclub Ohrekreis e.V.

Unsere Nachtwächterführung durch das historische Wolmirstedt

Am Freitag, den 17. Oktober 2014 trafen sich zahlreiche Tanzsportler auf der Schlossdomäne zur abendlichen Führung durch die Altstadt, die Stadt wurde bereits als Wolmirstedter Burg 1009 erstmals urkundlich erwähnt.
Im Gewand dieser Zeit empfingen uns Anette Pilz (Museumsleiterin) und Jörg Bonewitz (Ortschronist) gegen 18.30 Uhr beim bronzenen Schäfer und seiner Herde. Wir wurden begleitet von einem Hütehund namens Fiete, der sich redlich bemühte, diese Herde zu zähmen, leider gelang ihm das nicht.
Gruppenbild Wolmirstedt
Wir Wissenshungrige starteten in Richtung Schlosskapelle, die im Jahr 1480 vom Erzbischof Ernst vollendet wurde und drei verschiedene Baustile vereint, sie befindet sich mit einer Bruchsteinscheune innerhalb eines Gebäudeensembles. Bei betörender Musik im Kerzenschein traten wir in die Kapelle und konnten Interessantes rund um das Bauwerk erfahren. Wieder beim Schäfer berichtete Anette Pilz aus der Zeit von Katharina von Küstrin (im Stadtwappen als Heilige Katharina), sie selbst errichtete auf dem Schoss die erste Apotheke und einen Molkenhof ein, um kostenlos Milch an Arme, Witwen und Waisen abzugeben. Wir erhielten Milch in veredelter Form von Schokolade.
Langsam brach die Dunkelheit ein, wir beschritten mit leuchtenden Laternen die Altstadt und wurden eingeweiht in die damaligen Bierbrau- und Nutzungsrechte, immerhin galt Bier als Stärkungsmittel mit geringem Alkoholgehalt. Und aufgepasst, auf eine Braugenehmigung musste immerhin fast ein Jahrzehnt gewartet werden. Von der kleinen Gasse, in der kaum zwei Personen nebeneinander gehen können, sind wir erstaunt gewesen, welch altertümliche Straßen in Wolmirstedt noch zu finden sind. Am Ende der Gasse machten wir ein kleines Päuschen und die Stadtführer reichten ihre zahlreich mitgebrachten Destillate zur Verkostung an alle Durstenden. Es ging weiter entlang der Ohre und den Gärten, still und romantisch, die mitgebrachten Laternen und Taschenlampen leuchteten den Weg.
Am ehemaligen Zusammenfluss von Ohre und Elbe war nun eine Stärkungspause von Nöten, der „Bollerwagen“ war dafür eine Fundgrube, wir genossen die leckeren Schnittchen, Gurken, Süßigkeiten und verschiedenen guten Tropfen.
Der Weg führte entlang dem heutigen Polizeirevier, wir besichtigten den Innenhof eines Gasthofes mit Fremdenzimmern und Laubengang, das Gebäude stammt aus dem Jahr 1676 und beendeten die Führung am ehemaligen Rathaus. Die Nachtwächter leuteten den Feierabend ein und zur Freude aller wurden wir auf ein gemütliches Ausklingen des Abends zu Kerstin und Andreas Hirt in ihr Heim eingeladen. An der Feuerschale ließen wir es uns gut gehen und es gab viel zu plaudern bei Würstchen, Glühwein, Kaffeespezialitäten und mehr.
[Autorin: Silke Theuerkauf]